Petra Bremer ist seit 2013 Teil der IAG Unit von TIMETOACT
Den Internationalen Frauentag nehmen wir zum Anlass, unseren Stolz darüber auszudrücken, auch im IT-Bereich der TIMETOACT GROUP zahlreiche Kolleginnen mit an Bord zu haben! Von Petra Bremer, IAG Beraterin bei der TIMETOACT, wollten wir wissen, wie sie zu ihrem Beruf gekommen ist und was sie daran begeistert.
Petra, du bist Teil der Business Unit Identity & Access Governance. Kannst du kurz beschreiben, was IAG ausmacht und wie ein typischer Arbeitsalltag aussieht?
Wie das konkret aussieht, ist unterschiedlich: Bei mir ist es so, dass ich mit einem IAG-Produkt –GARANCY von Beta Systems – ich will nicht sagen verheiratet, aber sehr gut vertraut bin. Der Kunde hat dieses Produkt bei sich im Einsatz und ich stehe ihm in all seinen Belangen zur Seite, sowohl beratend als auch ganz praktisch. Wir besprechen Anforderungen und Wünsche an das Tool oder Probleme, die vielleicht vorliegen. Ich setze die kundenspezifischen Vorstellungen dann entsprechend um. Dazu gehören meist konfigurative, in meinem Fall aber auch richtige Implementierungstätigkeiten. Man kann also sagen, dass ich in meinem Arbeitsalltag viel rede, aber auch viele programmiere.
Wie bist du auf eine Karriere in der IT gekommen?
Das hat sich erst mit der Zeit herauskristallisiert. Bei mir war es schon immer so, dass zwei Herzen in meiner Brust geschlagen haben: Zum einen das gestalterisch-Künstlerische, zum anderen das logisch-Technische. In der Schulzeit hatte ich beispielsweise an erster Stelle Mathe-Leistungskurs, an dritter Stelle Kunst. Ich wollte in meinem Beruf gerne beide Gebiete miteinander verbinden, damit aber auch Geld verdienen können. Ich habe dann ein Studium zur Bekleidungsingenieurin absolviert, das Modedesign und Ingenieurswesen miteinander kombiniert und im Anschluss auch eine Weile darin gearbeitet.
Im Job wurde mir aber relativ schnell klar, dass die Tätigkeit nicht das Richtige für mich ist. Es ist eine Sache, künstlerische Fähigkeiten zu haben, aber eine ganz andere, diese in einem Job einzusetzen. Das war die Zeit, in der die Informatik gerade groß wurde und deutschlandweit erste Studiengänge eingerichtet wurden. Ich fand den Bereich damals wie heute spannend und habe mich für eine Umschulung zur IT-Assistentin entschieden. Eindeutig die richtige Entscheidung – ich habe gemerkt, dass ich mir das beruflich gut vorstellen kann und bin seitdem auch in der IT unterwegs.
Das ist ein spannender Beruf und es gibt ganz vielfältige, interessante Bereiche, in denen man tätig sein kann. Junge Frauen sollten auf ihre Fähigkeiten vertrauen und sich nicht ins Bockshorn jagen lassen,
Petra BremerIAG ConsultantTIMETOACTWie ist es als Frau in einem zurzeit noch sehr Männer-dominierten Job?
Die IT ist tatsächlich immer noch eine Männerdomäne. Auf Ausschreibungen melden sich kaum weibliche Bewerberinnen, was ich sehr bedauerlich finde. Und klar braucht es da ein gewisses Durchsetzungsvermögen. Vor 20, 30 Jahren, als ich mit dem Job gestartet habe, war noch vieles anders. Da habe ich es erlebt, dass Frauen, die in Meetings einen Vorschlag gemacht haben, eher mal übergangen wurden. Die Zeiten ändern sich allerdings und bei der TIMETOACT sind die Kollegen anständig.
Trotzdem finde ich, dass es bei der Diskrepanz zwischen den Geschlechtern gesamtgesellschaftlich noch etwas zu tun gibt, unabhängig von der IT. Das fängt bei der Gleichstellung in der Sprache an, was viele immer noch albern finden, aber es ist einfach so, dass sich die Sprache in unserem Denken und Tun widerspiegelt. Wenn es beispielsweise um „Mann-Tage“ geht, in denen der Aufwand für ein Projekt gemessen wird, bin ich die erste, die „Personen-Tage“ ruft. Es muss nicht unnötig kompliziert sein, aber wenn es schon ein neutrales Wort gibt, sollte sich auch jeder die Mühe machen, dieses zu nutzen.
Was würdest du jungen Frauen raten, die Interesse an einer Karriere in der IT haben?
Es auf jeden Fall zu machen, wenn der Hang dazu da ist! Das ist ein spannender Beruf und es gibt ganz vielfältige, interessante Bereiche, in denen man tätig sein kann. Junge Frauen sollten auf ihre Fähigkeiten vertrauen und sich nicht ins Bockshorn jagen lassen, wie man so schön sagt.
Für den Karrierestart ist es hilfreich, bei einem Unternehmen einzusteigen, in dem erstmal eine gewisse Schonzeit und die Basics für das Berufsleben geboten werden. Was Meetingsituationen betrifft, so finde ich es sinnvoll, sich Verbündete zu suchen, die die eigenen Meinungen teilen, um den nötigen Rückhalt zu haben. Das machen Männer genauso wie Frauen. Und bei aller Arbeit sollte immer noch darauf geachtet werden, dass die Freizeit nicht zu kurz kommt. Früher war es häufig so, dass man ein totaler Nerd sein und Nächte durcharbeiten musste, um überhaupt als kompetent zu gelten. Das erlebe ich heute zum Glück anders und es wird mehr auf eine Work-Life-Balance geachtet.
Wir danken Petra für das spannende Interview! Für Frauen sowie Männer mit und ohne IT-Hintergrund finden sich interessante Ausschreibungen auf unserer Karriereseite.